Etwa 90% unserer Lebenszeit verbringen wir in Gebäuden. Wohnung und Haus umgeben uns quasi wie eine zweite Haut. Und deshalb ist es wichtig, dass wir uns in den Räumen, in welchen wir uns aufhalten, wohlfühlen. Das Lüften spielt dabei eine ebenso große Rolle wie z.B. die farbliche Gestaltung oder die Einrichtung.
Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung finden sowohl in Ein- und Mehrfamilienhäusern als auch in öffentlichen Gebäuden oder Industriehallen Anwendung.
Vergleich Fensterlüftung und kontrollierte Wohnraumlüftung:
Nach der bisherigen Lüftungsempfehlung sollte eine Stoßbelüftung durch kurzzeitige weite Öffnung von zwei Fenstern oder Fenster und Außentür erfolgen. Es wurde angeraten einen kompletten Austausch der Raumluft mindestens alle 2 Stunden durchzuführen, um dem „0,5-fachen Luftwechsel nach DIN 1946, Teil 2 Raumlufttechnik, gesundheitliche Anforderungen“ zu entsprechen. Als Ergebnis erhält man eine ständig pendelnde LuftQualität im Raum, die je nach Nutzung den hygienischen Grenzwert weit überschreiten kann, z.B. durch verbrauchte Luft, Raucher, ausgasende Arbeits- und Hilfsmittel oder Reinigungsmittel. Der LüftungsWärmeverlust beträgt 50 - 75% vom Gesamt-Wärmebedarf.
Mit der empfohlenen Lüftung Laut neuer Wärmeschutzverordnung (gültig seit 1.1.1995) erfolgt eine ständige Absaugung warmer, verbrauchter Raumluft, der im Wärmetauscher ca. 90 % der Wärme entzogen und auf die Frischluft übertragen wird. Das Ergebnis ist eine ständig gleichmäßig gute LuftQualität bei richtiger Auslegung der Luftmenge nach Nutzung des Raumes. Der Lüftungs-Wärmebedarf wird durch die Wärmerückgewinnung auf ca. 20-30% des Gesamtwärmebedarfs gesenkt.
Funktionsprinzipien von Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung:
Bei modernen Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung wirken sowohl das Kanalstromprinzip als auch das Gegenstromprinzip.
Der Gegenstromkanalwärmetauscher ist eine revolutionäre Neuentwicklung. Die neue Profilstruktur führt zu einer Verdopplung der Wärmetauschfläche gegenüber dem bekannten Plattenwärmetauscher. Damit wird ein Wirkungsgrad von bis zu 95 % ermöglicht. Das bedeutet, dass durch die Nutzung der AbWärme aus 20°C Fortluft die Frischluft von 0°C auf ca. 18°C erwärmt werden kann. Die Gegenstromführung hat sich gegenüber der weit verbreiteten Kreuzstromführung (Plattenwärmetauscher) thermodynamisch als wesentlich günstiger erwiesen.
Das Kanalstromprinzip ermöglicht einen Wärmeaustausch nach vier, statt bisher zwei Seiten. Dabei strömt die Luft in quadratischen Kanälen durch den Wärmetauscher, dessen Querschnitt einem Schachbrettmuster gleicht. Dieses Prinzip lässt das Gerät weitaus effektiver arbeiten als herkömmliche Plattenwärmetauscher.
Funktionsschema mit konventionellen PlattenWärmetauscher
ist das Herz der Lüftungsanlage eines ganzen Hauses von ca. 200-400m3 Gebäudevolumen. Es saugt einerseits die Frischluft von außerhalb an und bläst anderseits die verbrauchte Abluft nach Außen. Dazu wird das Gerät über Luftkanäle mit allen Räumen verbunden. Diese Kanäle transportieren den gesamten Luftverkehr im Haus
Komfortsteigerung durch Frischlufttemperierung:
Im Sommer, wenn die Temperturen im Haus ansteigen, spüren Sie den Komfort einer Lüftungsanlage:
Die Wärmepumpenschaltung wird in ihrer Wirkungsweise umgekehrt. Das bedeutet für Sie: Ihr Gebäude wird
zum einen mit frischer, angenehm temperierter Frischluft versorgt, die Lufttemperatur bleibt stets angenehm.
Zum anderen wird gleichzeitig der Frischluft Lästige Feuchtigkeit entzogen: Während es Draußen heiß und schwül ist,
genießen Sie Drinnen ein optimales Raumklima, ohne dabei ins schwitzen zu kommen.
Beispiel Lüftungszentralgerät 2WP2
Kühlung im Sommer durch integrierte Bypassklappe
Im Sommer ist eine Vorerwärmung der Außenluft unerwünscht, daher verfügt Vitovent 300 über eine integrierte Bypassklappe. Kühle Nachtluft wird am Kreuz-Gegenstrom-Wärmetauscher vorbeigeführt, d. h. sie wird nicht vorerwärmt. Warme Raumluft wird nach Außen abgeführt. Während des Nachtbetriebes gelangt so kühle Luft in die Wohnräume.
Tagsüber bleibt der Wärmetauscher aktiv und funktioniert nach dem entgegengesetzten Prinzip im Verlgeich zum Winter: Relativ kühle Raumluft kühlt beim Durchströmen des Wärmetauschers die warme Außenluft ab. Überhöhte Zulufttemperaturen werden so vermieden.